Kalligraphie lernen: 3 Gründe, warum das exklusive Hobby sehr relevant ist für diese Zeit
Davon abgesehen, dass es vorhin im Kinderzimmer fast gebrannt hätte (eine Lampe ist heute Mittag umgefallen, was wir nicht bemerkt hatten und das Kissen auf dem Sessel war schon verkohlt), versuche ich mich gerade gedanklich zu erden, damit ich angemessen beschreiben kann, was die Feder mit mir im Leben gemacht hat und warum das Kalligraphielernen alles andere als “nur ein nettes Hobby” ist.
Erst neulich bei einem Kalligrafiekurs in Hamburg erzählte mir eine begeisterte Schülerin, wie sehr sie beim Schreiben mit der Feder abschalten konnte. Und genau das ist Kalligraphie: Ein Eintauchen in eine andere Welt. Vor allem für unser Innenleben.
Beim Einschlafen gestern kam mir ebenfalls ein Gedanke, der mich nicht mehr los lässt: Wie kann es sein, dass Luxusmarken (die doch scheinbar “all das, was Menschen wollen” verkaufen) u.a. auf das Handwerk der Kalligraphie zurückgreifen, um den Kaufprozess zu einem bewegenden Erlebnis zu machen? Wie kann es sein, dass so ein kleines Schreibgerät so gefragt ist? Steckt da mehr hinter den feinen Linien? Ist das kunstvolle Schreiben von Hand womöglich eine Geheimzutat für wertschätzende Kommunikation?
Nun.
Ich gebe Dir heute 3 ungewöhnliche Gründe, warum das Handwerk der Kalligraphie relevanter ist denn je & Du mit der Fähigkeit des Schönen Schreibens eine persönliche Verwandlung durchschreitest:
1. Keine künstliche Intelligenz und kein Chat GPT werden das Handwerk der Kalligraphie ersetzen
Warum starte ich mit solch einem seltsamen Punkt?
Auch, wenn ich wenig von KI spreche und schreibe, so bin ich bestens informiert. Im Hintergrund geschieht gerade so unfassbar viel, dass große Künstleraccounts und Creators alle Alarmglocken schlagen und “Sonderkonferenzen” abhalten.
Vielleicht hast Du noch nicht viel davon mitbekommen, aber was technologisch für den Normalbürger inzwischen möglich geworden ist, wird unseren Alltag in den nächsten wenigen Jahren rasant verändern. Und je mehr die KI Dinge abnehmen wird, wie z.B. das Schreiben von Romanen, Inhalten auf Websites, ja die komplette Bildretusche (in erschreckend großartiger Qualität), so wird die KI eines nicht können: Einen Brief von Hand schreiben.
Hör mir zu, es geht nicht um Perfektion. Eine perfekte Font, die handgemachte Aspekte enthält, kann man natürlich digital erzeugen, aber das Handwerk des Schönschreibens, das Fingerspitzengefühl, das es benötigt, um die Feder mit Deinen Gedanken des Herzens zu synchronisieren, das bleibt ein Akt der Menschlichkeit. Und das feier ich. Ich würde sagen, die Kalligraphie ist eine Gegenbewegung der Technologisierung, die in den zittrigen Unperfektheiten und in der Langsamkeit ihre Stärke hat. Deine Handschrift atmet das Leben. Und in einigen Jahrzehnten werden wir uns nach allem sehnen, das noch diesen göttlichen Lebensatmen in sich trägt.
2. “Und die Liebe unter ihnen wird erkalten”
Das sind nicht meine Worte, sondern es ist eine Aussage von Jesus über “die letzte Zeit”. Du fragst mich, ob Kalligraphie relevant ist? Dann frage ich zurück “Ist Liebe relevant?”
Wie sieht Liebe ganz praktisch aus? Ist es am Ende nicht auch ein geschriebener Brief? Die kleine Karte am Krankenbett? Der Gruß zu Ostern, oder die Notiz am Kühlschrank, die sagt “Du bedeutest mir viel?”.
Liebe benötigt keine Schönschrift. Aber das Schreiben von Hand kann ein Träger von echter Liebe und Mitgefühl sein.
Je mehr Ungerechtigkeit und Durcheinander in der Welt herrscht, desto anstrengender wird es für das Individuum, sich mit all dem Konflikt vor der Haustüre zu beschäftigen. Die Gefahr liegt eindeutig darin, dass man sich emotional komplett abschottet und erkaltet. Haben wir Auszüge davon nicht schon in den letzten Jahren wahrgenommen? Gott liebte Künstler seit jeher, denn sie sind Botschafter, gerade auch in schwierigen Zeiten. Wenn sie sich denn gebrauchen lassen, als Botschafter der Liebe unterwegs zu sein. Und das ist ein Auftrag, den ich nicht auf die leichte Schulter nehme.
Zu den kleinen Grußkärtchen mit Platz für ein mutmachendes Wort
3. Kalligraphie schult Deinen Fokus und macht Dich resilient
Für mich ist und bleibt die Kalligraphie, die Arbeit mit der Spitzfeder, eine Lebensschule. Ich lernte, mit langsamen Prozessen umzugehen. Mit Fehlern. Mit Ungeduld. Mit dem Drang nach Perfektion. Mit Überforderung und Konzentrationsschwäche. Das magst Du hier vielleicht an der Stelle nicht gerne lesen, einfach deswegen, weil es sich nach Arbeit anhört, aber genau diese Form von Arbeit habe ich persönlich gebraucht. Ein Werkzeug, das mich widerstandsfähiger macht.
“Kennen Sie Menschen, die auch in stressigen, schwierigen Situationen gelassen bleiben, den Überblick behalten, unter grossem Druck ihre Leistungsfähigkeit behalten und persönliche Angriffe mit scheinbarer Leichtigkeit wegstecken? Solche Menschen beherrschen die Fähigkeit der Resilienz.” Rolf Rado
“Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.” Winston Churchill
Jeder ehemalige Kalligraphieschüler wird unterschreiben können, dass man an diesem kleinen Schreibgerät mental wächst. Dass das “Umfallen” und “Patzen” nach einiger Zeit immer leichter auszuhalten ist, weil man das große ganze Bild erkennen kann: Fortschritt. Schönheit.
Alles ist so unglaublich laut geworden. Und überall greift man nach unserer Aufmerksamkeit. Investiere so viel Du kannst in mentale Stärke (das muss nicht zwingend mein 8-wöchiger Onlinekurs sein), damit Du siegreich den Umständen begegnen kannst. Fokus wiegt schwer in diesen Tagen. Und wer fokussiert an etwas arbeiten kann, übertrifft all jene Personen, die zwar Talent besitzen, aber unkonzentriert sind.
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