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Handschrift & Kalligraphie: Diese 3 Tipps helfen Dir, Deinen eigenen Stil zu finden

Fühlst Du Dich manchmal etwas frustriert, weil Deine eigene Handschrift einfach nur schulisch und langweilig wirkt und kaum einen eigenen Wiedererkennungswert besitzt?

Oder hast Du mit dem Hand Lettering oder der Kalligraphie begonnen, fleißig Vorlagen nachgeschrieben, bist aber an dem Punkt, wo Du einen eigenen Charakter in Deine Handschrift bringen möchtest?

Als ich neulich auf meinem Instagramkanal eine Umfrage bezüglich den größten Problemen mit der Modernen Kalligraphie gemacht habe, kam sehr häufig die Antwort „Ich würde gerne meinen eigenen Stil finden!“, und dieses Anliegen kann ich sehr gut nachvollziehen, denn ein eigener persönlicher Stil hilft Dir sehr, aus der Masse hervorzustechen und einen bleibenden Eindruck beim Gegenüber zu hinterlassen.

Kleine Anmerkung für Firmen und Selbstständige:

Ebenso wie ein außergewöhnliches Logo, die Geschäftsausstattung oder Firmenfarben die eigene Marke bilden, gehören auch Details dazu, wie das Ausarbeiten eines ganz persönlichen Stils beim Schreiben von handschriftlichen Texten. Ziel ist es, dem Kunden auf den ersten Blick zu vermitteln, wer die Botschaft hinterlassen hat, also ein rundum einheitliches Auftreten.

Den eigenen Stil zu finden, ist sicherlich ein Punkt, der häufig zu früh angestrebt wird, das möchte ich vorweg ganz deutlich anmerken. Jeder, der seine Handschrift verbessern möchte, sollte zuvor die eigene Handschrift kontrollieren können, damit man auch umsetzen kann, was man auf dem Herzen hat.

Heutzutage ist man aufgrund der allgemeinen Schnelllebigkeit & Ungeduld kaum mehr bereit, Grundlagen zu erlernen, was nicht nur im Bezug zur Modernen Kalligraphie ein Problem ist. Wusstest Du, dass Picasso ein fantastischer Maler war, bevor er damit begann, seine individuellen Werke in seinem ganz persönlichen Stil zu erschaffen?

Womöglich bist Du gut damit beraten, eine Runde länger an den Grundlagen einer schönen Handschrift zu arbeiten (Blogpost: “In drei Schritten zu einer schöneren Handschrift”) und dann, wenn sich eine gewisse Sicherheit eingestellt hat, zur eigenen Stilfindung zurückzukehren.

Falls Du aber bereit bist, die nächste Stufe im handschriftlichen Schreiben zu erklimmen, dann bist hier genau richtig, und folgende drei Punkte helfen Dir bei Deiner ganz persönlichen Stilfindung:

1. Beginne mit folgenden Kernfragen: Was sind Deine Werte und wie möchtest Du wirken

So oft sehe ich eine Falle bei Künstlern und Kreativen und die lautet „Dem Trend folgen, anstatt sich selbst treu zu sein“. Du wirst Deinen eigenen Stil nur schwer herausfinden, wenn Du immer das tust, was gerade in Mode ist. Das gilt für das Thema Wohnen ebenso, wie für das Thema Handschrift und Lettering.

Ist es Dir schon einmal passiert, dass Du modische Dinge wie z.B. Stühle gekauft hast, nur weil sie gerade überall auf Instagram zu sehen waren? Dann, 3 Jahre später, ärgert Dich die teure Anschaffung, weil sich Dein Geschmack (oder besser Deine Beeinflussung) erneut verändert hat? Falls Du ständig damit herausgefordert bist, dass sich Dein Geschmack verändert, sind diese Kernfrage essentiell für Deine eigene Stilfindung, denn womöglich lässt Du Dich gerne schnell beeinflussen und merkst das gar nicht.

Den eigenen Stil zu finden, ob in der Kunst allgemein, bezüglich dem Wohnen, dem Hand Lettering oder der Kalligraphie, ist einfach, wenn Du die Vorgehensweise kennst.

Was sind Deine Grundwerte im Leben? Wie möchtest Du wirken?

Als Beispiel möchte ich Dir meine Grundwerte nennen, damit Du es etwas einfacher bei Deiner Übung hast. Ich persönlich stehe für zeitlose Tiefe. Meine Grundwerte sind Liebe, Langlebigkeit, Wertigkeit, Ruhe, klassische Eleganz und mein christlicher Glauben. In meiner Außenwirkung möchte ich dem Betrachter eben diese Ruhe und Liebe vermitteln. Der Leser soll für einen Moment Stille im hektischen Alltag verspüren und zum Nachdenken kommen. Einen kleinen Funken Frieden verspüren.

Wenn ich einmal weiß, wie meine Werte lauten, kann ich aufmerksam durch den Tag gehen und Eindrücke, Ideen und Bilder sammeln, die ebne diese Werte visuell für mich darstellen. Wobei wir beim nächsten Punkt wären:

2. Erstelle Dir ein „Stil-Moodboard“ und begib Dich auf die Suche nach Farben, Bildern und Schriftstilen, die diese Werte für Dich vermitteln

Nicht nur bei der Logoarbeit ist ein Moodboard wichtig, sondern immer dann, wenn Du stilistisch nach Antworten suchst. Wie gehst Du vor?

Erstelle Dir eine eigene Pinterest-Wand (Hier findest Du viele handschriftlichen Inspirationen) und pinne alles, was Dich bezüglich Deinen Werten anspricht:

  • Schriftstile
  • Papiere
  • Schriftfarben
  • Veredelungen
  • Umschläge etc.

Falls Du diese Übung lieber analog machen möchtest, was übrigens eine fantastische Inspiration zum Jahresstart ist (Blogost: Erfolgreich im neuen Jahr durchstarten), kannst Du auch ein großes Blatt Papier verwenden, Deine Grundwerte oben als Überschrift aufschreiben (oder hübsch lettern) und alle Bilder und Papiersorten aufkleben, die Dich diesbezüglich ansprechen. Leb’ Dich kreativ aus, gestalte mit Farben und Texturen Dein ganz persönliches Moodboard!

3. Übertrage Deine Ergebnisse auf Deine handschriftlichen Werke

Die letzte Aufgabe dürfe Dir nunmehr leicht fallen! Übertrage Deine Erkenntnisse auf Deinen Schriftstil, indem Du Buchstaben wählst, die visuell Deine Werte vermitteln, aber auch zu stilistischen Hilfsmitteln greifst, wie die Tuschefarbe oder das Papier, auf dem Du schreibst. All dies gehört zu einem eigenen Stil!

Ganz praktisch auf meinen Fall übertragen wären das z.B. Buchstaben, die eher ruhig und klassisch sind, liebevoll geschwungen, aber nicht zu aufregend. Auf Hand Lettering Effekte und knallig bunte Tuschen und Tinten verzichte ich fast immer und lege lieber Wert auf ein wunderschönes, zeitloses Papier.

Experimentiere mit der Wirkung und hole Dir Feedback, wie Dein neuer Stil auf andere wirkt.

Du kannst Deinen eigenen Stil finden, daran glaube ich ganz fest! 

Falls Du gerade erst mit der Kalligraphie begonnen hast und noch ganz am Anfang stehst, dann kann ich Dir sagen, dass Du hier trotzdem richtig bist, denn für Anfänger  habe ich ein wunderschönes Freebie erstellt (welches Dir viel Frust erspart) mit meinen liebsten Materialien für den Start.

In dem Starter-Guide “Moderne Kalligraphie lernen – Die besten Materialien für einen erfolgreichen Start mit der Spitzfeder” findest Du neben einer ABC-Vorlage auch Hilfslinien und meine liebsten Papiere, die sehr zeitlos und wertig sind (und auf denen die Tusche nicht so schrecklich ausblutet, wie auf schlechten Papieren!)

Trage Dich hier ein und erhalte sofort via E-Mail meine liebsten Materialien für einen erfolgreichen Start mit der Spitzfeder!

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