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“Jeannette, wie strukturierst Du Deine Woche als kreative (christliche) Selbstständige und wie unterscheidet sich das womöglich von den ganzen Tipps und Routinen, die man aus den weltlichen Erfolgsbüchern kennt?“

Was für eine gute Frage, die mir Larissa (Blog: Boss with a bible) diese Woche spontan gestellt hat. Ihr müsst wissen, ganz oft fließen eure Fragen in meine Inhalte auf dem Blog/ Newsletter / Instagram mit ein und ich möchte euch weiterhin dazu ermutigen, Fragen zu stellen!

Diese Sache mit der Wochenstruktur ist in der Tat eine große Herausforderung für mich gewesen, denn zu Beginn meiner Selbstständigkeit war da alles andere, als eine Struktur oder ein roter Faden, der mich durch die Woche begleitet hat.

Im Prinzip habe ich mir von den Aufträgen „diktieren“ lassen, was gerade dran ist, und so war mein Tag immer ein großes „Überraschungsei“, Chaos vorprogrammiert.

Womöglich geht das Denken „Ich leb in den Tag und arbeite ab, was kommt“ eine Weile gut, aber irgendwann habe ich gemerkt, dass ich so 

  1. Weder gezielten Content produzieren kann (Arbeit ohne einen speziellen Kunden im Kopf, z.B. Weihnachtskarten designen, Blogposts schreiben wie diesen)
  2. Keine Arbeit AN meinem Geschäft unterbekomme (Homepage/ Shoppflege etc.) und auch
  3. Keine Erholungsphasen in meiner Woche habe, denn Arbeit gibt es in meinem Bereich immer und überall. IMMER. Ich könnte nachts um 3 Uhr aufstehen und ich wüsste sofort, was es zu tun gibt. An Möglichkeiten der Beschäftigung mangelt es mir definitiv nicht.

Wie sieht also meine Struktur inzwischen aus und was unterscheidet mich womöglich in der Herangehensweise? Die folgenden 4 Punkte geben Dir einen Einblick:

1. Bevor ich andere stärken kann, stärke ich mich selbst

Eigentlich beginnt kein Arbeitstag ohne meine eigene Aufbauzeit am Morgen. Wie soll man Ermutigung weitergeben, wenn man selbst nicht aufgebaut ist? Diese Aufbauzeit beinhaltet stille Zeit, in der ich stärkende Verse lese, etwas Pep Talk (Ich spreche gute Dinge über mich und mein Leben aus), Bewegung (immerhin schaffe ich momentan 2x die Woche Sport zu machen, darüber bin ich echt glücklich) und wertvolle Beziehungszeit, denn am Morgen sind hier alle Geräte offline. Das Handy wird erst nach der „Aufbauzeit“ angemacht und meine erste Tätigkeit am Tag ist ein Instagrampost zu verfassen.

Zu Beginn drängte mich die Arbeit oft sehr und ich wollte am liebsten gleich nach dem Aufstehen meinem kreativen Arbeitsdrang nachgeben, die E-Mails checken oder in die Sozialen Medien sehen, aber inzwischen liebe ich die Off-Zeit am Morgen und kann sie mir gar nicht mehr wegdenken.

Der Gedanke, an diesem Punkt Zeit einzusparen, ist auf lange Sicht ein Garant für Ausgebranntsein und einen zermürbten, ungesunden Körper. Damit mein Geschäft stark ist, muss ich stark sein! Und deswegen ist diese Morgenroutine ein fester Bestandteil meines Tages geworden. Alle meine Geschäftspartner wissen, dass sie besser nicht vor 10 Uhr anrufen 🙂                                                   

2. Meine Woche hat Routinen, die meine Kreativität fördern

So, wie fast jeder Morgen gleich beginnt, ist inzwischen auch meine Woche in einem Rhythmus, der sich immer wieder wiederholt. Das war gar nicht so einfach, meinen perfekten Rhythmus herauszufinden, und ich denke, dass das bei jedem etwas Zeit benötigt.

Nach 2 Jahren Selbstständigkeit (2016 hatte ich gekündigt) merkte ich z.B., dass bestimmte Muster regelmäßig wiederkehren, wie z.B. das vollgestopfte E-Mail-Postfach am Montagmorgen.

Anstatt dagegen anzukämpfen, habe ich diese Muster in meine Woche integriert und seit einigen Monaten arbeite ich nach folgenden Rhythmus:

Montag: Kundenkommunikation – Telefonate, E-Mails, Shopbestellungen, Materialbestellungen für Kurse, Organisatorisches, Steuern und alles, was im Prinzip unkreativ ist, denn mich erschlägt montags oft die Welt mit dem ganz normalen Bürowahnsinn.

Dienstag: Kreativtag – Alles Organisatorische bleibt nun liegen und an diesem Tag werden Logos entworfen, Entwürfe für Kunden gemacht, Anfertigungen hergestellt, Konzepte geschrieben und Produkte entworfen. Dienstags ist der kreativste Tag der Woche und wenn es geht, lege ich alle kreativen Angelegenheiten auf diesen einen Tag. Es ist so ein gutes Gefühl, wenn man weiß, wann der nächste Kreativtag ist und kann das auch toll mit Kunden kommunizieren, z.B., dass man dienstags generell schlecht zu erreichen ist.

Der blühende Mittwoch: Gebertag – Gebertag? Ja genau.

Ich habe festgestellt, dass Geben niemals ärmer macht und dies gilt auch für mein Geschäft.

Mittwochs werden Inhalte weitergegeben, was in erster Linie Content ist, der die Leser ermutigt, inspiriert und stärkt, z.B. im Newsletter. 

Oftmals erreicht mich die Frage, ob ich mir das „leisten“ kann, einen Tag nur Content mit Mehrwert zu schreiben (Klarer Unterschied zu reinen Verkaufsmails) und an dieser Stelle wiederhole ich mich: Geben macht niemals ärmer. Dieses Prinzip hält mein Geschäft am Leben, ich würde sogar sagen, dass es die beste Entscheidung für mich als Künstler war und ist. 

Vielleicht unterscheidet mich dies als christliche Unternehmerin, ich habe keine Angst davor, bewusst diesen Dingen einen Tag zu widmen, weil ich weiß, dass es gut investierte Zeit ist. Es reichte aber nicht aus, nur die Idee zu haben, Inhalte weiterzugeben. Damit ich langfristig diese Themen in regelmäßigen Abständen veröffentlichen kann, habe ich der Ermutigung einen eigenen Tag in der Woche gewidmet. 

Donnerstag: Kreativtag und Versandtag – Sind Projekte größer, wie z.B. ein Logodesign, dann wird am Donnerstag daran weitergearbeitet. Ich packe hier auch wieder Päckchen und kümmere mich um organisatorische, weniger romantische Dinge 🙂

Eigentlich ist der Donnerstag der einzige Tag, der ein wenig flexibel ist und die Dinge gemacht werden können, die „brennen“.

Freitag: Damit meine Woche ordentlich zu Ende gehen kann, werden hier nochmals alle E-Mails durchgegangen, Bankgeschichten geklärt und Bestellungen geordnet (Was kann warten bis Montag?, etc.). Da ich ja auch viele Workshops am Wochenende gebe, ist dies auch der Tag, an dem die Kurse vorbereitet werden.

Samstag: Kurse oder private Zeit

Sonntag: private Zeit

Mit diesem Rhythmus komme ich inzwischen sehr gut klar und ich merke, wie er meine Kreativität fördert, weil ich weiß, wann ich mich konzentriert und ohne Ablenkung meinen Ideen hingeben kann. Die besten Ideen kommen übrigens am Wochenende, wer hätte das gedacht.

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3. Hier tickt die Uhr anders, Pausen ausdrücklich erlaubt

Im alten Testament gab es das Sabbatjahr:

Wikipedia: Das Sabbatjahr, auch Schmittah (שמיטה) genannt, ist in der Tora (Bibel) ein Ruhejahr für das Ackerland. Nach 6 Jahren Bebauung wird das Land – in Analogie zum Sabbat als Ruhetag – ein Jahr brach liegen gelassen. Das Sabbatjahr wird als „eine Weiterung des Grundgedankens des Sabbatgebots“ angesehen, dessen Sinn sei, „nicht das Letzte herauszuholen – aus den Ressourcen der Erde nicht, aus dem Kapital nicht, aus der Arbeitskraft der Anderen nicht und aus der eigenen auch nicht.“

Stell Dir nur einmal eine heutige Gesellschaft vor, die nach 6 Jahren Arbeit ein Jahr lang ruht! Unvorstellbar, nicht? Ein ganzes Jahr Pause? Keine Arbeit? Die Felder liegen brach? Oh wow. Mich faszinieren Gottes Ansätze. Und was haben wir Menschen aus unserer neuen Freiheit in Jesus gemacht? Höher, weiter, schneller.

So wie nach 6 Tagen Arbeit ein Tag Pause für uns angedacht ist, so auch im großen Jahresrhythmus. Aber wie soll man das umsetzen in der heutigen Gesellschaft, das wäre einen eigenen Blogpost wert. Eines aber habe ich gemerkt: Pausen sind essentiell. 

Was ich für mich seit 2 Jahren entdeckt habe, ist ein Winterschlaf im Januar, der vor allem für die Sozialen Medien und das Handy gilt. Ich lege im Januar keine externen Termine und mache sowenig Kundenarbeit wie möglich. Strategische Ziele, Contentvorplanung und Fastenzeit fallen in diesen Monat und was soll ich sagen? Ich liebe den Januar!!! Er ist mein liebster Monat geworden, weil er so viel Energie in mir weckt. 

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4. Familie first, Arbeit second, Haushalt last

Sicher kommt die Frage auf, wie Familie und Haushalt in meine Woche integriert sind und darüber kann ich nur ein bisschen lachen, denn wie Du Dir schon denken kannst, bin ich nicht perfekt und in den letzten Jahren hat der Haushalt definitiv zurückstecken müssen.

Momentan haben wir noch keine Kinder, aber Familienzeit ist uns dennoch ausgesprochen wichtig, weswegen private Bedürfnisse den höchsten Stellenwert bekommen. Gerade in den OFF-Zeiten wird nachgeholt, was in einer hektischen Arbeitswoche unter die Räder kommt. Folglich habe ich lieber etwas Chaos um mich herum, um die Zeit mit meinem Mann genießen zu können. Ich komme z.B. nicht (mehr) auf die Idee, abends noch mit dem Staubsauger durch das Haus zu rennen. Wichtiger war mir die Wahl des Fußbodenbelags, auf dem man nicht jeden Krümel sieht.

Bevor ich morgens im Büro loslege, wird bei Bedarf eine Waschmaschine angestellt, das läuft nebenher, aber ansonsten versuche ich meinen Haushalt so einfach wie möglich zu halten (Keine offenen Regale, wenig Staubfängerdeko, unkomplizierte Fußböden, Putzmittel in jedem Zimmer, damit immer zur Hand, wenn ich einen glorreichen 3-Minuten-Putzschub hab). Das klappt ziemlich gut – auch deswegen, weil mein Mann sehr viel mithilft. Er ist Mr. Propper 🙂 Er ist der Beste. 

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8 thoughts on “Routinen & Rhytmus: So sieht meine Arbeitswoche als Selbstständige aus”

  1. Liebe Jeannette,
    unter den vielen E-Mails und Newslettern, die ins Postfach flattern, lese ich die Deinen mit besonderem Interesse und immer ganz durch. Du hast eine wunderbare, persönliche Art, Deine Leser anzusprechen. Ich bin schon gespannt, Dich beim Kalligraphie-Workshop am 7. Dezember persönlich kennen zu lernen und mich in die Anfänge dieser Kunst mitnehmen zu lassen.
    Herzliche Grüße, Brunhild

    1. Liebe Brunhild, Du glaubst gar nicht, was mir Dein lieber Kommentar bedeutet! Ich zähle die Tage, bis ich Dich hier empfangen darf <3

  2. So ein schöner Artikel! Es liest sich so ruhig und geordnet, dass ich mir denke “oh, das möchte ich auch”. Allerdings bin ich noch ganz am Anfang, noch gar nicht so richtig selbstständig. Aber vielleicht hilft es, gleich zu Beginn gute Denkanstöße zu bekommen! Danke dafür!
    PS: Ich habe mich gewundert, wie wenig Kreativzeit in deiner Woche vorkommt. Ich hätte gedacht, dass du viel öfter da sitzt und Kundenwünsche niederschreibst.

    1. Liebe Melanie,
      ja, das wundern sich viele! Man denkt automatisch, dass ein Künstler viel kreative Zeit hätte, aber nicht in Deutschland 🙂 Wenn ich einen kompletten Tag in der Woche habe, bin ich glücklich. Aber ich arbeite daran, meine Abläufe noch mehr zu optimieren. Das erklärt aber auch die Preisfindung. Ich muss mit den wenigen Projekten mein ganzes Einkommen stemmen und viele Selbstständige vergessen das. So dankbar, dass Du meinen Blogpost gelesen hast – und viel Erfolg für Deine Zukunft! Bei Fragen bin ich gerne für Dich da, Deine Jeannette

  3. Liebe Jeanette,

    Ich kann mich den Komplimenten der anderen hier nur anschließen. Ich folge dir seit ein paar Monaten auf Instagram und bin begeistert. Du inspirierst mich mit deiner offenen freundlichen feinen Art und ermutigenden Worten. Auch, dass du deinen Glauben so offen teilst und Gottes Worte auf diese wunderschöne Art und Weise in die Welt schickst, ist wunderbar!
    Danke für diesen tollen Artikel! Das ist sehr hilfreich für mich, denn ich stehe noch ziemlich am Anfang meines “Selbständigen Künstlerlebens”- bisher “nur” als Kleinunternehmen. Mal sehen, was Gott noch vorhat und ob ich auch eines Tages komplett selbstständig arbeiten werde. Auf alle Fälle brauche ich jetzt schon STRUKTUR!!! ;D und da ist es toll, Einblicke zu bekommen in den Arbeitsalltag von Erfahreneren.

    Viel Freude und Segen weiterhin!
    Jasmin (von “goldrandmomente”)

    1. Liebe Jasmine,

      ich versteh Dich so gut!! Hier hat auch alles mehr als chaotisch begonnen und ich glaube, das ist auch ganz normal!
      Alles Liebe Dir und Gottes Segen für Deine Schritte,

      Deine Jeannette

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