Kalligrafie Kunstdruck

Jeder kennt die Situation, dass man aus einer Begeisterung heraus, ein Projekt beginnt, wie z.B. das Erlernen eines Musikinstrumentes, und nach Monaten an Arbeit und Auseinandersetzung mit dem Thema die Hingabe nachlässt. Wie ich meine Leidenschaft aufrechterhalte, möchte ich heute mit Dir teilen. Bevor ich aber davon berichte, müssen wir einen Schritt zurückgehen und das Motiv hinterfragen, warum ein bestimmtes Projekt begonnen wurde. 

War es ein Trend? Hast Du gesehen, wie jemand anders Erfolg damit hatte oder war es einfach die spontane Lust, etwas Neues auszuprobieren? Grundsätzlich musst Du ehrlich zu Dir sein, warum Du etwas beginnst, denn das gibt Dir viel Aufschluss darüber, warum eventuell Deine Hingabe für eine bestimmte Sache verblasst. Ich selbst habe wahnsinnig große Lust, neue Fähigkeiten zu erlernen, wie z.B. das Sprechen einer neue Fremdsprache oder das Backen eines ansehnlichen (!) Kuchens, aber ich kenne meine Stärken und Schwächen und fokussiere mich auf das, was bereits in mich hineingelegt wurde. Viele kenne mich noch nicht so lange und denken vielleicht: “Aber es ist doch noch gar nicht so lange her, dass Du mit der Kalligrafie begonnen hast? Du hast doch auch einfach etwas Neues ausprobiert?!” Das stimmt nur teilweise, denn das ‘Werkzeug’ Kalligrafie ist nur ein Teil meiner großen Design-Leidenschaft und der Faszination für Texte. Bereits im Jahr 2003, lange vor meiner Berufswahl, habe ich in München ein Volontariat bei dem großartigen Grafikdesigner Wolfgang Beinert absolviert und eine große Liebe für Schrift und Papier entwickelt. All die Jahre lässt mich diese Hingabe, das Schreiben und Entwerfen nicht los und verdeutlicht, dass es sich nicht um eine schnelllebige Idee handelt, sondern um eine tiefe Begeisterung. Welche Begeisterung wurde in Dich hineingelegt?

Wenn Du diese Frage beantworten kannst und Deine Beweggründe für ein begonnenes Projekt tiefer gehen, als nur die spontane Lust am Erschaffen oder einem Trend, dann macht es Sinn, für dieses Projekt zu kämpfen und sich nach Wegen auszustrecken, die Dir helfen, Deine Begeisterung für eine Sache zu bewahren.

  1. Beobachte Dich! Es werden Tage kommen, das ist sicher, an denen Du weniger Lust hast, Deine Leidenschaft zu verfolgen. Ich kann Dir nur den Tipp geben, Dich selbst zu beobachten und kennenzulernen. Bei mir ist es zum Beispiel die Übermüdung. Wenn ich tage- oder monatelang an einer Idee sitze, meine Kräfte schwinden und ich nur wenig Ergebnisse sehen kann, fällt es mir schwer, fortwährend begeisternd zu sein. Das ist ganz normal und ich mache mir keine Sorgen mehr, wenn ich diese Gefühle durchlebe, sondern weiß, dass ich eine Schaffensauszeit benötige. Ein Wellnesstag mit meinem Schatz, ein Flohmarktbesuch oder einfach ein paar bewusste Tage ‘offline’ helfen mir, um zur inneren Ruhe zurückzugelangen. Wenn Du sehr mit dem Thema herausgefordert bist, dann notiere Dir in einem Notizbuch die Tage und die Gründe für Deine Unlust. Wenn Du weißt, was Deine Baustelle ist, kannst Du nach Lösungswegen Ausschau halten. Ob fehlende Finanzen, ein unorganisierter Arbeitsplatz oder Ungeduld, es gibt viele Gründe, die Deine Leidenschaft schmälern können, ohne dass das eigentliche Projekt schuld daran ist. Kenne die Gründe.
  2. Du brauchst eine Vision. Diesen Satz hat man schon tausendmal gelesen und jetzt ist es das 1001. Mal. Ich würde diesen Punkt nicht in meinen Post mitaufnehmen, wenn er nicht so enorm wichtig wäre. Es ist die Frage, warum Du etwas tust. Damit meine ich das ganz ganz tiefe innere ‘Warum’. Den Beweggrund für Dein morgendliches Aufstehen. Dein Lebensziel. Den Kern Deiner Berufung. Ich schreibe und entwerfe, weil ich Frauen dabei helfen möchte, ein schöneres Leben zu leben. Innerlich und äußerlich. Ich möchte mein Umfeld verschönern, Menschen ermutigen, Träume zu verwirklichen und Leben zum Blühen bringen. Das ist ein hochgestecktes Ziel, aber es ist der Kern meines Schaffens, auf den ich in harten Zeiten zurückgreifen kann, wenn ich mich frage, warum ich all dies tue. Allerdings genügt es nicht, sich einmal mit der eigenen Vision auseinanderzusetzen. Du brauchst ein klares Bild, visuell und schriftlich – festgehaltene Entwürfe Deiner Vision, die Du fortwährend vor Augen hast. Du liebst Deine Arbeit, kämpfst aber mit der Leidenschaft? Dann unterbreche Deinen Lauf für ein paar Tage Visionsarbeit. Es ist tatsächlich Arbeit und wird Dich an Deine Grenzen bringen, setzt aber enorme Kraft frei.
  3. Menschen. Menschen? Ja, das ist die dritte Antwort auf die Frage, wie ich meine Design-Leidenschaft aufrechterhalte. Ich beobachte eine Kundin, wie sie sich über das neue Logo freut und freue mich so sehr mit ihr, als wäre es mein eigener Geburtstag. Eine andere junge Frau schreibt mir, dass sie das Gedicht ‘Über die Hoffnung’ in ihr Krankenhauszimmer gehängt hat, um eine schwere OP zu überwinden und nach der Operation hoffnungsvoll in die Zukunft blicken zu können. Nichts motiviert mich mehr, als solche Worte. All diese Menschen sind das Wasser, die meine Arbeit begießen und wenn es einen Tag gibt, an dem ich ermüdet bin oder meine Leidenschaft verblasst, lese ich bewegt diese Zeilen und weiß, was ich zu tun habe.

Wie ergeht es Dir? Was treibt Dich an?

In Liebe, eure Jeannette

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert